Der Große Preis von Ungarn war über Jahrzehnte für seine trockenen und heißen Bedingungen bekannt. Doch am 6. August 2006 sollte alles anders kommen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Rennens öffnete der Himmel seine Schleusen und verwandelte den kurvigen Hungaroring in eine tückische Rutschpartie – die perfekte Bühne für ein unvergessliches Chaosrennen und den Aufstieg eines lang erwarteten Siegers.
Ein Rennen stellt alles auf den Kopf
Schon vor dem Start war für Spannung gesorgt. Zwei der Top-Fahrer, Jenson Button und der WM-Führende Fernando Alonso, mussten aufgrund von Strafen von den Plätzen 14 und 15 starten. Von der Pole-Position ging Kimi Räikkönen ins Rennen und konnte seine Führung zunächst souverän behaupten.
Doch auf der nassen Strecke wurden die Karten neu gemischt. Während einige Fahrer mit den Bedingungen zu kämpfen hatten, blühten andere förmlich auf. Allen voran Jenson Button in seinem Honda. Der Brite, bekannt als exzellenter Regenfahrer, startete eine atemberaubende Aufholjagd und fand sich bereits nach wenigen Runden in der Spitzengruppe wieder.
Das Rennen war geprägt von zahlreichen Zwischenfällen. Ein Schlüsselmoment war der Unfall zwischen dem Führenden Kimi Räikkönen und Vitantonio Liuzzi, der eine Safety-Car-Phase auslöste und das Feld wieder zusammenführte. Nach dem Restart schien Fernando Alonso auf dem Weg zu einem dominanten Sieg, doch das Drama nahm seinen Lauf: Nach einem Boxenstopp löste sich eine Radmutter an seinem Renault, und der Spanier musste das Rennen aufgeben.
Der lang ersehnte Triumph
Dies war die Stunde von Jenson Button. Er übernahm die Führung und fuhr von da an wie ein Champion. Während andere, wie Michael Schumacher, mit falschen Reifenstrategien kämpften und am Ende ausschieden, behielt Button einen kühlen Kopf. Mit einer fehlerfreien und meisterhaften Fahrt kontrollierte er das Rennen bis zum Schluss.
Nach 113 nervenaufreibenden Anläufen war es endlich so weit: Jenson Button überquerte die Ziellinie als Sieger und feierte seinen allerersten Grand-Prix-Sieg. Die Emotionen kochten über – nicht nur beim britischen Fahrer, sondern auch bei seinem Honda-Team, das den ersten Sieg als Konstrukteur seit 1967 feierte.
Das Podium komplettierten mit Pedro de la Rosa (sein einziges Podium) und Nick Heidfeld zwei weitere Überraschungen, die den chaotischen Charakter dieses Rennens unterstrichen. Der Große Preis von Ungarn 2006 bleibt als ein Rennen in Erinnerung, in dem fahrerisches Können im Regen über die reine Autoleistung triumphierte und einem der beliebtesten Fahrer des Feldes endlich seinen verdienten Platz auf der obersten Stufe des Podiums bescherte.
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